Künstlerische Leiterin inFlux, Choreografin, Tanzpädagogin und Tanzvermittlerin
Lucía wuchs in der Schweiz, in Spanien und Liberia auf. Während ihrer Ausbildung zur staatlich anerkannten Schulpädagogin, entdeckte Lucía das Tanzen: Auf leidenschaftliches tägliches Trainieren, folgte das professionelle Studium an der London Contemporary Dance School. 1998 schloss sie mit dem Master of Arts in Choreografie ab. Ihre akademische Ausbildung ergänzte sie 2014 mit dem Abschluss Bachelor of Science in Angewandter Psychologie.
In Bewegung war Lucía seit ihrer Kindheit. Diese Erfahrung kommt der Arbeit mit ihrer Tanz-Compagnie entgegen. inFlux war Gast bei diversen Festivals, national und international. Lucía leitet Workshops und Projekte weltweit.
Darüber hinaus arbeitet Lucía als Mentorin für junge Tanzschaffende.
Ebenso profitieren von ihrer Expertise in Tanzvermittlung jährlich mehr als 2000 Schüler*innen in der Schweiz. Als Dozentin lehrt(e) Lucía unter anderem auch Musikstudent*innen der Hochschule der Künste Bern und Zürich und angehende Heilpädagoginnen der Universität Fribourg. In ihrer Leidenschaft liegt ihre Überzeugungskraft, die sie als Tanzvermittlerin in verschiedenen Kontexten und Teams einbringt: u.a. entwickelte sie ein Kartenset um entspannter über Tanz zu sprechen (www.tanzist.ch), initiierte das Tanzfest in Thun (www.dastanzfest.ch/thun) für die lokale Bevölkerung, entwickelte das Konzept rund um den Welttanztag das jährlich 120 Schulklassen im Kanton Bern einen Erstkontakt mit zeitgenössischen Tanz ermöglicht (www.welttanztag.ch) und erarbeitete bis 2022 das Vermittlungskonzept für das Migros Kulturprozent Tanzfestival STEPS.
Lucía versteht choreografisches Arbeiten als Schulterschluss von Tanz, Theater, anderen körperorientierten (Trainings-)Verfahren, Musik und Architektur. Sichtbar ist das in ihren Produktionen, in denen Essenzielles und Triviales, Träume und Wirklichkeit als thematische Zündwürfel dienen. Die Kreationen verbinden Lucías südländisches Temperament und ihre schweizerische Nüchternheit.
Lucía ist geografisch nicht verankert. Ihr nomadenhaftes Aufwachsen bestimmt auch die wechselnden Standorte der Compagnie inFlux. Sie liebt es, unterwegs zu sein, sich im jeweiligen Projekt zu verankern und sich dabei mit der jeweiligen Kultur auseinander zu setzen.
Anerkennungspreise und Stipendien
2021/22 «Workshops zum Welttanztag» vom Amt für Kultur, Abteilung Kulturförderung ausgewähltes «prêt-à-participer Kulturangebot» für Schulen im Kanton Bern
2021 Förderakzent «Continuer – Beiträge für Kulturschaffende an Entwicklung und Vertiefung»
2021 «#HelvetiaTanzt» prämiert von Jubilanno, (alliance F und Stiftung Mercator)
2013 1.Preis beim GenerationenVideoWettbewerb zusammen mit Filmemacher Sean Wirz für «Tanz der Generationen»
2013 Silberbär 2013 der Pro Senectute für «Vorgestern ist Übermorgen»
2007 Kantonaler Weiterentwicklungsbeitrag für «Wolkenfänger»
2005 Kantonaler Weiterentwicklungsbeitrag für «point of fragmented view»
2003 Stipendium Berner Atelier Cité intern. des Arts, Paris (6 Monate), Kanton Bern
2002 Kulturförderpreis der Stadt Thun
2001 Stipendium On/Off Werkstatt Bern, Workshop mit David Zambrano
2000 Finalistin am 4. Intern. Solo-Tanz-Theater-Festival Stuttgart mit «Ich suche nach der Blauen Blume»
1999 Ausgewählt als Choreografin für SiWiC (Schweizer Internationaler Weiterbildungskurs in Choreografie)
1997/98 Stipendium des Trust of LCDS, London 1998 Stipendium des Links Fund, London
1997 Stipendium der Stiftung zur Förderung der Darbietenden Künste, Zürich
Lucías choreografischer Antrieb:
«Meine Neugier treibt mich an: Neugier an Menschen, Neugier am Leben. In eingeschränkten Situationen und begrenzten Umgebung Tanz zu schaffen fordert mich heraus und lässt mich lebendig werden.
Ich choreografiere, weil ich muss. Ich choreografiere, um der Dumpfheit und der Gnadenlosigkeit ein Zeichen entgegenzusetzen. Ich schaffe eine poetische Gerechtigkeit in dem ich mich dem Verborgenen verpflichte. Hingebungsvolle Praxis, Ausdruck und Kraft des Individuums vor mir fließen in meine Bewegungssprache. Ich choreografiere aus purer Lebensfreude.»
Lucías pädagogischer Fokus:
«Als KursteilnehmerIn bist Du mir wichtig. Deine individuellen Fähigkeiten zu sehen und sie weiter zu fördern sehe ich als meine Aufgabe. Dabei entdeckst Du die eigene Körperspannung, die eigene Koordination, die eigene Kraft. Gemeinsam gehen wir auf eine Reise. In einer Mischung aus diszipliniertem Arbeiten und Leidenschaft, fordere ich Dich mit Spass heraus Deine Grenzen zu spüren und den Grenzpfosten ein bisschen weiter zu bewegen und dies im Dialog mit Musik unterschiedlicher Genres.»
Lucías vermittelnder Fokus:
«Mir ist es ein Anliegen, dass der Tanz nicht als «Hochkultur» nur die tanzaffinen Menschen erreicht. Mit unterschiedlichen Vermittlungsformaten will ich einerseits meinen Beitrag an die kulturelle Teilhabe (ein Menschenrecht) beitragen, einen chancengerechten und niederschwelligen Zugang zur Kunstform Tanz ermöglichen und andererseits den zeitgenössischen Tanz aus seinem Nischendasein und «vom Sockel» holen.
Ich bringe den Tanz in den öffentlichen Raum oder lasse ihn als kulturelle partizipative gemeinsame Aktivität in Projekten erleben. Ich höre zu, wo und wie die Menschen anknüpfen, was für Interessen und Wüsche sie rund um den Tanz haben und berücksichtige diese in Programmationen und Formaten, oder leite sie weiter. Vermittlung mit Leidenschaft und auf Augenhöhe mit den Beteiligten.»
Fotos: Alexandra Jäggi, 2020
Du hast einen solchen Witz, Sinnlichkeit, Professionalität und Lebenslust in Deinen Projekten - chapeaux! N.D. 2022
Presse
Kulturzeiger 2020Berner_Landbote_1.4.2020.pdf
Radio-Interview SRF News: Choreografin Lucía Baumgartner – «Der Kick auf der Bühne hat mich nie interessiert»
Interview mit Lucía September 2009
Almanach